Ein Zischen, ein Knall und plötzlich laute Schreie und viele Verletzte.
Was die Einsatzkräfte des Deutschen Roten Kreuzes am Montagabend bei der monatlichen gemeinsamen Ausbildung erwartete, war eine realitätsnah gestaltete Übung, bei der ein sogenannter MAnV – Massenanfall von Verletzten – simuliert wurde.
Die Zugführung des Vlothoer Roten Kreuzes hatte ein Szenario auf dem Gelände der Burg Vlotho vorbereitet. Im Rahmen einer dortigen Veranstaltung kam es an einem Grillstand zu einer angenommenen Explosion, in deren Folge sich viele Verletzte über das Burggelände verteilten. Einige Betroffene waren auch, unter Schock stehend, in den umgebenden Wald geflüchtet. „Bei den vielfältigen Veranstaltungen auf der Burg kann schnell mal was passieren, sodass wir froh sind, uns hier übend für den Ernstfall vorzubereiten“ sagt Kerstin Prüßmeier, Rotkreuzleiterin des DRK in Vlotho.
Den Helfern des DRK aus dem gesamten Kreis Herford war bei ihrem Eintreffen in Vlotho noch nicht bekannt, was sie an diesem Abend erwartete. So war die Überraschung groß, als es am DRK Haus plötzlich hieß: „Alle auf die Autos. Wir haben einen Einsatz“
Strukturiert wurden die Kräfte nach und nach zur Burg beordert, wo sie durch die Einsatzleitung schnell in mehrere Gruppen eingeteilt wurden. Während ein Teil der Kräfte mit der Suche und der Erstversorgung der Verletzten beauftragt wurde, errichteten andere Zelte, in denen Verletzte und Betroffene bis zum Weitertransport durch den Rettungsdienst medizinisch und psychisch betreut werden können. Die Einsatzkräfte wurden durch die zahlreichen Verletzten mit verschiedensten Verletzungen besonders gefordert. Von der leichten Verbrennung bis zur Wiederbelebung war alles dabei.
Die Einsatzleitung organisierte währenddessen vor Ort auch den Transport der Verletzten in umliegende Krankenhäuser, sodass Die Übung gegen 21 Uhr erfolgreich abgeschlossen werden konnte.
Sowohl die Übungsleitung als auch die Einsatzkräfte zogen ein positives Resümee: „Das wiederholte Üben derartiger Situationen hilft uns, auch im Ernstfall schnell handeln zu können und dafür zu sorgen, dass jeder Handgriff sitzt“, so Alexander Hermelink, Einsatzleiter der Übung.
„Wir möchten uns an dieser Stelle ganz herzlich bei allen an der Vorbereitung beteiligten Bedanken.“ fügt Jan Prüßmeier, welcher das Übungsszenario erarbeitet hat, hinzu. „Bei den neuen Burgpächtern, welche das dortige Restaurant betreiben, sind wir sofort auf offene Ohren gestoßen und konnten dort auf Unterstützung zählen. Außerdem war es uns durch eine Gruppe der realistischen Notfalldarstellung, deren Mitglieder mit geschminkten Wunden die Betroffenen abgebildet haben, möglich, die Übung realitätsnah gestalten.“